Wie du dir dein Leben einfacher machen kannst

Erwartungen haben wir alle und in gewisser Weise immer. Es passiert einfach, wir können es nicht kontrollieren. Wir haben hohe Erwartungen an uns selbst. Wir haben hohe Erwartungen an das Leben. Wir haben hohe Erwartungen an unsere Mitmenschen. Und natürlich, haben wir hohe Erwartungen an unsere Partner.

Kurz gesagt wir sind voller Erwartungen. Und es ist absolut menschlich und legitim, bis zu einem gewissen Punkt. Das heißt, solange diese Erwartungen realistisch sind und nicht in Illusionen ausarten.

Denn hohe Erwartungen sind nichts anderes als unsere Wunschvorstellungen.

Explosionsartig steigen sie in die Höhe, je stärker wir emotional involviert sind.

Wir stellen uns vor, wie sich unser Partner verhalten sollte.

Wir stellen uns vor, wie unsere Beziehungen laufen sollten.

Wir möchten die Liebe, die Zuneigung und die Aufmerksamkeit, die wir uns wünschen.

Unser Partner sollte uns jeden Wunsch von den Augen ablesen, um somit alle unsere Erwartungen zu erfüllen.

Das sind unsere Wünsche, die sich automatisch zu Erwartungen transformieren. In unseren Köpfen beginnt ein phantasievoller Film. Wir stellen uns bereits vor, wie alles abzulaufen hat. Und das, bevor etwas überhaupt begonnen hat, sind wir gedanklich schon in der Mitte des Films. Unsere Erwartungen sind so hoch, dass sie schwer, bis fast gar nicht erfüllbar sind.

Und genau darum geht es im heutigen Artikel, wie wir es schaffen, keine zu hohen Erwartungen an andere zu stellen.

Schwebe gedanklich nicht sofort in die Zukunft

hohe Erwartungen

Fühlen wir uns geliebt, verstanden und haben Spaß miteinander, wandern unsere Gedanken blitzartig in die Zukunft.

Schon planen wir das nächste Treffen, ein gemeinsames Wochenende oder sogar einen Kurzurlaub. Und manchmal sind wir gedanklich schon in einer märchenhaften Beziehung.

Wir interpretieren in die Zukunft, die wir gleichzeitig mit hohen Erwartungen verbinden.

Aus vielen Gesprächen und aus eigener Erfahrung weis ich, dass es genau in solchen Fällen, gar nicht erst zu einer Beziehung kommt. Geschweige denn zu einer gemeinsamen Zukunft.

Und einer der Hauptgründe dafür ist: Wir sind zu verkrampft und wirken sehr besitzergreifend. Das strahlen wir aus und meistens vergraulen wir diesen Prinzen.

Verhindere die Zukunftsinterpretation und genieße stattdessen den Moment.

Genieße den Moment

Hohe Erwartungen

Das ist in der Tat, manchmal einfacher gesagt als getan. Vor allem dann, wenn wir jemanden mögen und uns mit jemanden wohlfühlen. Natürlich wollen wir diese Menschen behalten. Unsere Gedanken wandern sofort, EIN oder ZWEI Schritte weiter Richtung Zukunft.

Der Moment gerät in den Hintergrund und somit steigen auch sofort die hohen Erwartungen. Wenn wir es aber schaffen, in dem Moment zu bleiben, können wir es in vollen Zügen genießen. Zudem, behalten wir unsere Leichtigkeit und freuen uns einfach auf das, was jetzt im Moment passiert. Wir strahlen Leichtigkeit und Freude aus.

Wenn wir im Moment und im Jetzt sind, sehen wir die Dinge, wie sie sind.

Wir sehen die Menschen wie sie sind. Wir nehmen den Augenblick wahr, wie er ist. Wir sehen die Dinge klar und genießen sie, statt zu träumen und interpretieren. Es bewahrt uns davor, uns in etwas zu verzetteln. Nur weil wir hohe Erwartungen haben, die gar nicht den Tatsachen entsprechen.

Zu hohe Erwartungen führen zur Unzufriedenheit

Die projizieren wir auf unser Gegenüber.

Werden unsere hohen Erwartungen nicht erfüllt, macht sich Unzufriedenheit breit. Die wir natürlich auch auf unseren Gegenüber projizieren und sie spüren lassen. Denn, wir selbst, haben uns hohe Erwartungen gesteckt, wovon unser Gegenüber nichts weiß. Also fangen wir an zu suchen und bekanntlich: “Wer suche der Finde.“ Wir legen jedes Wort und jede Tat auf die Goldwaage. Und projizieren damit, beidseitige Unzufriedenheit und Konflikte.

 

“Je höher die Erwartungen, umso größer sind die Enttäuschungen“

 

 

Reflektiere dich und deine hohen Erwartungen

Wenn wir uns selbst reflektieren, sind wir in erster Linie ehrlich zu uns selbst und zu unserem Gegenüber. Wir projizieren die Schuld oder unsere Unzufriedenheit nicht auf sie, sondern fragen uns erst mal selbst:

Liegt es wirklich an unserem Gegenüber?

Warum ist die Situation, wie sie ist?

Was genau, macht uns unzufrieden?

Was genau, erwarte ich von meinem Gegenüber?

Sind diese hohen Erwartungen realistisch?

Sind wir ehrlich zu uns selbst?

Ist es überhaupt die richtige Person, oder wünschen wir uns, sie wäre es?

Je klarer wir uns diese Fragen beantworten können, umso eher stellen wir fest, ob wir in einer Illusion leben oder etwas erwarten, was gar nicht vorhanden ist.

Denn vielleicht erwarten wir zuviel von einer Person, die wir uns zurecht geredet haben. Die in Wahrheit nur in unsere Wunschvorstellung existiert.

Es ist so, als würden wir in einer Luftblase leben, voller Träume nur auf die falsche Person projiziert. Wenn wir uns aber selbst reflektieren, bewahren wir uns davor, dass diese Luftblase platz und wir uns stattdessen in einem dunklen Loch wiederfinden.

Durch unsere Selbstreflexion, sind wir nicht geblendet von hohen Erwartungen und suchen die Schuld bei anderen. Sondern bleiben fair und ehrlich, anderen gegenüber und natürlich uns selbst.

 

Sei ehrlich zu dir selbst

Zu hohe Erwartungen führen oftmals auch dazu, dass wir nicht mehr wir selbst sind. Wir passen uns so an, in der Hoffnung unsere Erwartungen werden erfüllt.

Wir handeln so, wie unser Gegenüber es gerne hätte, auch in der Hoffnung, unser Wunsch wird erfüllt. Wir verlieren uns selbst, um es unserem Gegenüber recht zu machen, mit der Hoffung, dass dadurch unsere hohen Erwartungen erfüllt werden. Und wir gehen sogar so weit, dass wir uns selbst belügen.

Wir schweben in unserer Wunschwelt voller Erwartungen.

Auf Teufel komm raus, wollen wir, dass diese hohen Erwartungen erfüllt werden. Und der Preis den wir dafür bezahlen, ist verdammt hoch.

Wir verstellen uns und reden uns die Dinge schön. Wir sind nicht ehrlich zu uns. Denn wir bekommen nicht die gewünschte Liebe, Bestätigung und Annerkennung, die wir uns wünschen und erwarten. Dadurch verlieren wir unsere Selbstachtung und fühlen uns minderwertig. Es nagt ganz schön an unserem Selbstwertgefühl.

Wenn wir allerdings, ehrlich zu uns sind und die Situation als solche wahrnehmen, erkennen wir, dass wir uns etwas vorgemacht haben. Ehrlich zu dir selbst zu sein, bewahrt dich vor Unzufriedenheit. Und davor zu hohe Erwartungen an dein Gegenüber zu stellen.

Die schönsten Dinge passieren unerwartet

Hohe Erwartungen

Meine schönsten, intimsten und längsten Beziehungen, sind dann entstanden, als ich keine hohen Erwartungen hatte. Ich habe die Menschen so lieben gelernt, wie sie waren. Ich habe die Situationen so genossen, wie sie waren. Ich habe die Momente geliebt und nicht in die Zukunft interpretiert. Ich war dankbar, über die gemeinsame Zeit.

Sich auf das einzulassen was gerade passiert, ohne hohe Erwartungen, ist tatsächlich manchmal eine Kunst für sich. Doch sie bewahrt uns vor Kummer, Enttäuschungen und Schmerz. Stattdessen bekommen wir Liebe und Glücksmomente.

Je höher meine Erwartungen waren, umso weniger haben die Beziehungen gehalten. Ob Freundschaften oder Partner.

 

Dankbarkeit statt hohe Erwartungen

Wir würden uns soviel Kummer ersparen!

Würden wir, statt hohe Erwartungen zu stellen, einfach nur dankbar sein. Unser Leben würde so viel schöner, einfacher und glücklicher verlaufen. Wir würden nicht unsere Worte oder Taten hinterfragen, oder uns vielleicht sogar Vorwürfe machen. Wir wären nicht ständig auf der suche nach Fehlern und würden nicht alles auf die Goldwaage legen.

Sei dankbar, über gemeinsam Momente.

Sei dankbar, über gemeinsame Erlebnisse.

Sei dankbar, für die Menschen, die ihre Zeit mit dir verbringen.

Sei dankbar, für die Menschen, mit denen du deine Zeit verbringen darfst.

Sei dankbar für die Erfahrungen, die du erlebst.

Wenn du hohe Erwartungen gegen Dankbarkeit eintauschen kannst, wirst du schnell merken wie viel Freude und Überraschungen du erleben wirst.

 

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