Beziehungen sind nicht einfach. Man verliebt sich Hals über Kopf, man liebt sich innig, man fühlt sich wahnsinnig zueinander hingezogen und dann trennt man sich.
Ich schätze mal, dass fast jeder von uns einmal richtig geliebt hat. Ich meine wirklich innig, kopflos, so wie man es in der Poesie liest und für unwirklich hält. Demnach haben viele von uns auch schon mal an gebrochenem Herzen gelitten. Nicht nur ich selbst habe diese Erfahrung gemacht, sondern kenne diese Geschichten auch von Bekannten und aus dem Freundeskreis. Wir haben gelitten, gekämpft und vor allem gehofft, unseren Ex zurück zu gewinnen..
So sehr..
Ich bekomme heute noch Gänsehaut wenn ich an die Zeit zurück denke.
Viele schlaflose Nächte, unendlich viele Tränen vergossen, und von endlosem Leid geplagt – das war lange Zeit mein täglich Brot. So unkontrollierbar die Liebe ist, genauso unkontrollierbar ist das Leiden. Ich bin quasi in tiefstes Selbstmitleid versunken und habe mich dabei selbst aufgeben. Es war eine der schmerzvollsten Erfahrungen die ich je erleben musste. Es war ein Riesendrama.
Ich hatte einfach diese Gefühle und konnte mich entgegen aller Versuche der Ernüchterung nicht befreien. Die Tränen kamen von allein. Ich hatte keine Kontrolle über mich. Meine Körperhaare gingen in Kampfstellung wenn ich nur irgendeine Musik hörte, die mich mit ihm verband. Es war schrecklich. Ich verwandelte mich allmählich in einen Zombie. Liebe und Leiden – dagegen kann man nichts tun.
Nach einer Trennung empfindet man erstmal nur Schmerz über den Verlust. Phasenweise packt einen die nackte Wut. Oder man versteckt sich tagelang im Bett und entwickelt weitere Symptome. Ich habe an manchen Tagen gefühlt tausend Teufel in mir entfesselt. Alles was ich an schlechten Gefühlen mobilisieren konnte, strömte durch meine Adern.
Ich tobte in mir und verarbeitete in einem zähen Prozess meine schmerzhaften Erfahrungen. Im Nachhinein glaube ich, verhielt ich mich, als hätte ich den Verstand verloren. Ich weiß nicht warum man plötzlich zu einem Zombie mutiert. Ich war nicht empfänglich für gute Ratschläge, noch war ich gesellschaftsfähig, noch zu irgendwas zu gebrauchen. Ein Zombie durch und durch.
Gut, bevor es zur Trennung kam kämpfte ich aber.
Ich wollte meinen Ex zurück. Bevor der Gong für das endgültige Aus ertönte, versuchte ich die Beziehung zu retten, weil ich hoffte, eines Tages würde alles wieder so schön werden wie es war. Selbstverständlich wollten meine, von der Liebe erblindeten Augen nicht erkennen, was neben den schönen Dingen eigentlich doch Unschönes oder ernsthaft Unstimmiges in der Beziehung existierte. Wenn wir uns auf irgendeine Art zu jemand hingezogen fühlen, neigen wir stark dazu nur die schönen Dinge zu sehen. Tatsache ist, dass wir erblinden und verblöden buchstäblich. Aber damit eliminieren wir die schlechten Dinge nicht, sondern kehren sie nur unter den Teppich, bis sie wieder herauskriechen wie hungrige Kakerlaken.
Es kam eine Zeit, wo ich nur ausharrte und beobachtete. Heute frag ich mich, was zum Kuckuck das sollte?! Hielt ich mich für einen Indianer? Er trieb in der Weltgeschichte herum, wie ein Stück Treibholz irgendwo. Ein Stück Treibholz mag in den schönsten Wässern treiben, aber das macht es nicht zu einem Möbelstück.
Ich jedenfalls hatte immerhin das erste Mal die Möglichkeit, meinen Ex aus einer sicheren Distanz zu betrachten. (Obwohl, da gab es nichts zu beobachten. Man sah alles sehr gut auf den ersten Blick) Da begriff ich, dass ich mehr in ihn hineininterpretiert hatte, als wirklich gesehen. Er war nicht so souverän wie er sich gab, schließlich irrte er im eigenen Leben umher.
Ich hatte mir einen Mann gewünscht, der schützend die Arme um mich legte, auf den ich mich verlassen könnte und mit dem ich – egal wann – eine Zukunft aufbauen würde, auch eine Familie gründen. Einen Mann mit starkem Charakter, emotional stabil genug um zu zweit durchs Leben zu gehen. Für diese Dinge muss man allerdings sehr viel Liebe geben können und reif und stark sein. Man muss mit sich selbst im Reinen sein. Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist eine gewisse Reife, die mit Intelligenz und emotionaler Intelligenz einhergeht.
Solche Menschen huschen nicht durchs Leben auf der Suche nach immer besseren Alternativen wie Eichhörnchen auf der Suche nach Futter. Sie betrachten ihre Hingabe nicht als Opfer sondern als Geschenk. Ich weiß heute, dass ich um „Buchhalter-Beziehungs-Typen“ einen riesen Bogen machen muss. Die tun nur sich selbst gut, weil sie ständig von der Angst getrieben sind, irgendwo etwas zu verlieren. Es geht ihnen immer nur darum, ja nicht zu viel oder mehr zu geben als der andere. Hallo? Eine Beziehung ist doch kein Geschäft…
Wann ist Aus besser Aus?
Was man nach einer Trennung empfindet nähert sich dem, was man einst für diese Person empfunden hat. Man wird sich über seine Gefühle in Bezug auf den anderen klarer. Deswegen schmerzt ja die Trennung, weil wir uns an die positiven Gefühle wieder erinnern.
Natürlich sind diese nach der Trennung noch getrübt von schlechten Gefühlen. Ist es Wut, Angst, Verzweiflung, Hass, Schmerz, Traurigkeit. Alles auf einmal? Oder fast nichts mehr von allem, sprich Resignation? An dieser Stelle möchte ich einwerfen, dass ich jedes Gefühl egal wie es sich anfühlt, dem der Resignation vorziehe. Denn solange überhaupt noch etwas da ist, kann man es wiederbeleben oder umwandeln – wenn es denn so sein soll. Aber wo nichts mehr ist, kommt auch nichts mehr. Sobald wir resignieren, können wir alle Wiederbelebungsapparate an der Beziehung abstellen und die Sache begraben.
Zurück zum Gefühl: Unser Gefühl (Angst, Wut, Schmerz, etc.) ist nun eine Sache, die Ursache für dieses Gefühl wiederum eine andere. Es wird sicher nicht jeder Angst aus dem gleichen Grund empfinden oder Wut zum Beispiel. Es wird aber jeder dringend herausfinden müssen, was genau welches Gefühl in ihm erweckt. Habe ich nur wahnsinnige Angst, alleine zu sein? Oder habe ich Angst davor, was andere sagen? Hasse ich ihn/sie weil er/sie so viel falsch gemacht hat oder weil er/sie meine Bedürfnisse nicht befriedigt hat? Wenn man solche Gefühle hat, dann hat man das klassische Problem, das viele plagt- sie sehen sich als Opfer. Opfer des Partners, Opfer der Anderen, in jedem Fall Opfer.
Ich möchte das kurzfassen: Es geht hier nicht um Schuld- und Opferrollen.
Ein Mensch tut was er tut, weil er es nicht besser weiß. Wenn du zu dieser Erkenntnis kommst, kannst du auch den anderen besser verstehen und sein Verhalten besser nachvollziehen. Er weiß nicht, wie es besser geht. Es wird auch nicht reichen, es ihm zu sagen. Dieser Mensch muss einen Lernprozess durchlaufen und Erkenntnisse gewinnen. Ist eine tolle Sache für jeden Lernenden, der andere ist aber involviert und erleidet einen Kollateralschaden.
Du bist also kein Opfer. Das Verhalten des anderen wirkt auf dich, aber umgekehrt ist es auch so. Wie sich wer verhält, hängt natürlich von der Reife eines Menschen und der Beschaffenheit seines Charakters ab. Wir sind also nie Opfer, es sei denn wir werden unter Bedrohung zu etwas gezwungen. Aber zurück zum Wesentlichen: Meines Erachtens ist es aus – wenn einer resigniert, wenn überhaupt keine Form von Gefühl mehr da ist. In allen anderen Fällen gilt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Hol dir deinen Ex zurück!
Warum ist diese Beziehung gescheitert?
In Wirklichkeit sind wir glücklich, IMMER wenn etwas Positives passiert.
Ein Partner ist kein alleiniger Glücksgarant, aber es liegt in unserer Natur, besonders in zwischenmenschliche Beziehungen Glück zu erfahren, es sei denn, wir sind extrem materialistisch. Wie häufig das der Fall ist, hängt nicht nur von den Menschen um uns herum ab. Wo nichts Positives zu sein scheint, können wir der Initiator sein.
Wir alle machen den großen Fehler, bei Missempfinden sofort den Blick auf den anderen zu lenken, anstatt in uns zu gehen. Dieses Verhalten legen wir, wenn auch unbewusst, auch in der Beziehung an den Tag. Wir tragen also bei zu Missständen und einige starten auf dieser Basis dann auch noch Rückeroberungsattacken. Das ist genau das, was nicht passieren darf: Ich mach dem anderen alle Vorwürfe, die ich zu machen habe, damit er sieht, dass ich recht habe und trotzdem so großzügig, ihn/sie zurückzunehmen, auch wenn er alles falsch macht. Wir müssen jetzt nicht näher darauf eingehen – ich glaube, die Situation ist jedem klar und den Fehler findet auch jeder.
Es mag sich sogar ein kurzfristiger Erfolg, ein versuchter Neuanfang, einstellen. Aber von Dauer wird er nicht sein. Denn es hat sich nichts Grundlegendes geändert. Ihr seid extrem konzentriert auf das, was der Partner vorher immer falsch gemacht hat, schließlich will man es ja nicht wieder so haben.
Ok, jetzt kommt die Kontrollfrage: Wie soll er/sie sich anders verhalten, wenn du dich kein Stück anders verhältst?! So scheitert eine Beziehung, und zwar nicht nur einmal, sondern jedesmal!
Und die Moral von der Geschicht´?
Eine Beziehung beginnt meistens chaotisch. Nach kurzer Romanze zu zweit, rauft man sich zusammen. Und im Grunde genommen rauft man ein Leben lang. Aber das macht es aus. Beziehungen werden von Höhen und Tiefen getragen und geprägt. Es sind alles Lernprozesse und Bewährungsproben. Man LERNT, sich wirklich zu lieben und diese Liebe wird immer tiefgreifender und man lernt natürlich noch viel Anderes. Ich denke, dass schwache Menschen schnell abspringen, weil sie es mit der Angst zu tun bekommen.
Die häufigste und in meinen Augen lächerlichste Erklärung sich nicht binden zu wollen, ist, weil man frei und unabhängig bleiben will. Diese Erklärung ist meistens etwas gelogen. Frei und unabhängig heißt für viele, so viele Partner wie möglich ausprobieren, soviel wie möglich auskosten. Das ist aber keine Freiheit, das ist das panische Davonlaufen vor etwas so starkem wie der echten Liebe. Man macht sich damit zum Sklaven seiner Ängste. Es ist vor allem die Angst, man könnte etwas verpassen im Leben, sich abhängig machen.
Aber die Liebe vereinnahmt niemanden. Das Problem ist nicht die Liebe, das Problem ist der Mensch. Sich zu entscheiden, allein zu sein – Hut ab, nicht jeder kommt mit sich selbst aus. Aber wo sind denn die Helden und Heldinnen, die auch mit dem anderen noch so auskommen, das man sagen kann: Wow, was für ein Mann/eine Frau! Das ist definitiv eine der schwersten Rollen.
Ich glaube erst wenn wir Abstand gewinnen und klar denken können, sind wir auch im Stande sozusagen an unserer „Ex zurück Strategie“ zu arbeiten.
Was kann ich also tun?
Betrachtet die Dinge entspannt und nüchtern. Für die Liebe gibt es keine „Balanced Scorecard“. Es wird nicht gemessen und gewogen, wer was mehr oder weniger hat. Sich hingeben heißt überhaupt nicht, sich aufgeben:
Es ist wichtig, euch beide zu betrachten, auch wenn alles dafür spricht, dass der andere „schuld ist“. Es ist wichtig herauszufinden, wie wir auf einander zugehen, reagieren, einander sehen. Beziehung funktioniert wie eine Schaukel, wenn auf jeder Seite einer steht und anschubst, dann kommt sie in Bewegung. Aber dazu sind nur Menschen, die wirklich lieben bereit und imstande.
Alle anderen, deren Liebe blockiert ist, dürfen sich an dieser Stelle befreien von ihren Fuss- und Handfesseln und der Angst, sie würden hier einen Teil von sich verlieren, sie würden Schwäche an den Tag legen oder Schaden davon tragen. An dieser Stelle sollte man die Angst ablegen, dass man sich dadurch emotional abhängig macht, sich selbst nicht genug liebt, Liebe keine Opfer fordern darf und was sonst noch alles an Horrorgeschichten verbreitet wird.
Löst euch von Verhaltensmustern, die vermutlich ihren Ursprung in eurer Vergangenheit haben. Weigert sich euer inneres Kind, eine Beziehung einzugehen, weil es schlechte Erfahrungen mit Beziehungen mit sich herumträgt? Dann trennt euch davon. Warum befassen wir uns so sehr mit dem Geben, wenn wir doch gleichzeitig nehmen?
Jedenfalls sollte man sich im Klaren darüber sein, wie bereit man tatsächlich ist, den Ex zurück zu erobern
Auch wenn es schwer fällt, man kann mit dem /der Ex ein ehrliches Gespräch mit diesen Ansätzen suchen. Egal wie viele Parallelen oder Differenzen ihr findet. Who cares? Ihr seid keine Socken, ihr sollt nicht identisch sein und modisch einwandfrei. Ihr sollt euch so lieben wie ihr seid. Wie groß ist also eure Bereitschaft, euch dem anderen hinzugeben wie ihr seid und den anderen zu nehmen wie er ist? Wo decken sich eure Ziele, Erwartungen, Wünsche, wo muss man etwas einfach respektieren oder möchte einen Kompromiss finden. Die Eigenschaften zweier Personen machen eine Beziehung nicht aus, sondern vielmehr ihre Art und Weise, wie sie mit den eigenen und den Eigenarten des anderen umgehen.
Schafft man es, so einen Dialog herzustellen, dann spricht das für beide Seiten. Seid dankbar, wenn er/sie dazu noch bereit ist. Es ist schließlich ein erstes Zeichen des Willens und der Bereitschaft, zu wachsen. Es ist ein Liebesbeweis. Aber auch wenn wir dann zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen, sind wir noch lange nicht handlungsfähig. Wenn wir uns das aber ehrlich gestehen und immer wieder daran arbeiten, Stück für Stück umzusetzen, worüber wir reden, dann sind wir auf dem besten Weg unseren Ex zurück zu bekommen ( Beziehung) – oder einer gesunden Trennung.
Ich denke, wenn wir unsere echten Gefühle erkennen, dann finden wir unseren Weg und unsere Antworten. Unbeeinflusst von Allem, was wir über Gefühle, Beziehungen und Liebe von außen hören, sollten wir diese für uns selbst definieren. Jeder weitere Ratgeber den wir lesen, soll uns als Denkanstoss dienen, nicht aber vorgefertigte Ansichten und Gefühle in uns einpflanzen. Betrachte dich doch mal selbst – ganz ungeschmückt, lass mal Beiseite, was du erreicht hast oder nicht, zu was für einer Persönlichkeit du geworden bist.
Was bist du im Kern, was willst du bis zu deinem Lebensende sein? Ich glaube egal, wie die Antwort lautet, über kurz oder lang wirst du nicht allein sein wollen. Es ist völlig egal, was du fühlst. Wichtig ist, dass du überhaupt fühlst und du dir so gut wie möglich darüber im Klaren bist.
Ich glaube, das Wissen über die eigenen Gefühle ist das wertvollste Werkzeug, um unser Leben zu meistern. Im Kern liegen die vielen Probleme verankert. Je weiter außerhalb deines Kerns du ansetzt um Probleme zu lösen, umso oberflächlicher wird deine Lösung oder du schlägst eine völlig falsche Richtung ein. Hast du einfach nur Mitleid mit deinem/r Ex? Es kann Überwindung kosten, sich das einzugestehen, ist dann aber ein echter Befreiungsschlag. Bist du nur in Rage und eifersüchtig auf seine Neue? Bist du auf Rache aus? Dann hast du den besten Stoff für eine schlechte Seifenoper aber keine einzige Voraussetzung für ein gelungenes Revival.
Geh also in dich und sei erstmal verdammt ehrlich zu dir selbst. Nur so findest du heraus, was du willst. Und ob du deinen Ex zurück willst! Angenommen, ihr wart euch immer über eure Gefühle im Klaren und wenn ihr zudem sicher ausschließen könnt, dass euch, sagen wir´s mal salopp, keine niederen Beweggründe zu einer Rückeroberung treiben, dann stellt sich immer noch die Frage:
Wieso haben wir uns wirklich getrennt?
Es kann auch nur an Einem von euch liegen. Das hat aber nichts mit Schuldzuweisung zu tun. Wenn Einer nicht will, dann wird es einen Grund dafür geben.
Eine Beziehung scheitert oft daran, dass mindestens einer nicht weiß wer er ist, was er will und wie er es herausfindet. Ja, das klingt nach einem fünfjährigen Kind – und so fühlte es sich irgendwann an.
Seid nicht enttäuscht, wenn ihr feststellt, dass euer Gegenüber sich selbst noch irgendwo im Leben sucht (es sei denn die Suche führt in einen Dialog und in eine Beziehung mit euch, wo er/sie sich finden möchte).
Man kann Liebe nicht erzwingen und auch wenn sie vorhanden ist, für eine Beziehung braucht es noch einiges mehr. Entweder lässt ihr dem anderen Zeit und Raum zu wachsen (irgendwann sollte man in Lebensfragen auf gleicher Augenhöhe sein) und lässt die Beziehung dann entstehen, wenn ihre Zeit reif ist oder ihr befreit euch endgültig von dieser Bindung und ändert den Kurs.
Es ist aber möglich in einer liebevollen, erfüllenden Beziehung zu leben, ohne sich selbst aufzugeben.
Die Frage ist immer:
- Wie empfinde ich etwas?
- Empfinde ich es als Opfer, für ihn/sie etwas aufzugeben?
- Oder ist es gar kein Opfer?
- Gebe ich, weil ich gerne gebe oder bin ich da wieder am Rechnen?
- Mache ich mich abhängig, wenn ich meine Schwäche für jemanden zum Ausdruck bringe?
Nur wenn der andere versucht, dies zu missbrauchen. Ach, es gibt da eine Reihe Fragen, die so manchem Angstperlen auf die Stirn zaubern, weil man will sich ja nicht selbst aufgeben, man will sich ja nicht abhängig machen, man will ja nicht seine Männlichkeit, Weiblichkeit entkräften. Das klingt mir schwer nach großer Unsicherheit in sich selbst.
Liebe ist einfach da, lässt man sie wirken, gibt sie uns alles was wir brauchen. Sie nimmt weder Raum noch Zeit ein und wir sollten nicht versuchen sie zu bändigen. In ihrer wilden Form ist sie am echtesten und am schönsten. Sobald wir anfangen, der Liebe Schlechtes anzuhängen, brauchen wir eigentlich wirklich einen Therapeuten. Stärkt eure Männlichkeit/Weiblichkeit in der Liebe. Das ist wahre Stärke.
Liebe setzt einen starken Charakter und Tugend voraus. Wir sollten uns eigentlich nicht nur darüber Gedanken machen, ob wir jemanden lieben, sondern wie unser Charakter beschaffen ist und wie tugendhaft wir sind im Umgang mit dem Anderen. Zusammen mit den tausend anderen schönen Dingen und der schönsten Sache der Welt ergibt sich dann die Liebe. Eine Trennung, aus welchem Grund auch immer, muss nicht endgültig sein. Je reifer ein Mensch ist, umso besser versteht er es auch die größten Hürden zu nehmen.
Für welche Beziehung ist ein Ende sinnvoll?
Und du nicht um deinen Ex zurück kämpfen solltest.
Alles was uns nicht gut tut, schlägt sich körperlich und psychisch nieder. Wann das der Fall ist, ist ganz unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Aber spätestens wenn wir entsprechende Signale erhalten, sollten wir darauf reagieren, denn sonst laufen wir Gefahr, uns selbst zu zerstören.
Es hat auch keinen Sinn, wenn gar kein Gefühl mehr da ist. Ebenso, wenn man sein eigenes Verhalten nicht ändert oder ändern will (Ich kann nur mich ändern, sonst niemanden). Es hat auch keinen Sinn, wenn der andere einfach noch nicht reif ist. Dann solltest du deinen Ex loslassen.
In meiner Geschichte waren also zwei Welten aufeinander getroffen, die sich sonst Lichtjahre voneinander entfernt befanden. Ich begriff, dass es kein Morgen für uns gab. Nicht heute und wer weiß, ob überhaupt jemals. Ich tröstete mich nicht einmal damit, auch nur einen Gedanken zu verschwenden an irgendein Zusammenkommen in fernster Zukunft. Meine Gefühle gingen auf Eis und ich konnte langsam wieder atmen.
Irgendwann kam ich zu mir und resümierte:
Was hatte ich an ihm gefunden? Warum wollte ich unbedingt meinen Ex zurück? Er hatte tolle Eigenschaften, natürlich. Es war ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren aber warum man sich verliebt, spielt am Ende keine Rolle – ob es gut oder schlecht ausgeht. Wir müssen nicht immer alles erklären können. Nach dem Verlieben passiert so viel, da sollte man sich auf den IST-Zustand konzentrieren und davon ausgehen.
Warum hatte es nicht geklappt?
Wir waren ein Stück Weg zusammengegangen. Er war damit beschäftigt, sich selbst zu finden, dummerweise aber gerne auf seltsamen Wegen und in anderen Betten. Es ergab sich eine Ungleichung zwischen uns, die auch in nächster Zeit wohl nicht ins Gleichgewicht kommen würde. Selbst wenn wir zusammen geblieben wären, die Defizite hätte ich mir auf Dauer nicht zumuten können.
Zwei Menschen können sich in allem unterscheiden, aber wenn die Bereitschaft da ist, sich so oft wie möglich in der Mitte zu treffen und sonst dem anderen seinen Raum zu lassen, dann steht einer Beziehung nichts im Weg. Anders hier: Einer will, der Andere gar nicht. Ob seine Gründe, Gründe waren oder Vorwände und wie ehrlich er tatsächlich diesbezüglich war, spielt am Ende auch keine Rolle. Wenn ihr mit einem Menschen zu tun habt, der sich sträubt, dann lasst es lieber. Liebe erzwingt man nicht und sollte sie nicht erbetteln. Punkt.
Wenn ich heute so zurückdenke, dann bin ich sehr dankbar. Ich habe zu jeder Zeit genau das bekommen, was ich brauchte und bekommen musste. Mal war es ein Geschenk, mal eine Lektion. Ich war hungrig nach Liebe und wurde gesättigt. Ich habe Erfahrungen gemacht, die mir bis dahin im Leben gefehlt hatten. Er war ein verdammt wichtiger Teil meines Lebens und die Zeit war eine lehrreiche Zeit. Ich habe mich selbst kennengelernt. Und ich bin heute stärker als zuvor. Ich habe keine Angst vor der Liebe und auch nicht vor einer Beziehung.
Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Aber auf Jagd gehe ich nicht. Nicht um jemanden zu erobern und auch nicht um jemanden zurückzuholen. Entweder trifft man sich wieder oder man trifft jemanden anderen oder man treibt weiterhin wie ein Stück Treibholz in der Weltgeschichte herum, gezeichnet allmählich von den Zeichen der Zeit, aber immer noch kein schönes Möbelstück.
Jetzt bist du dran – ist dein Ex wirklich der Mensch mit dem du dir deine Zukunft vorstellen kannst? Wenn ihr beide der Meinung seid, dann hole dir deinen Ex zurück.
Blogparade:
Dieser Artikel ist Teil der Blogparade Ex zurück . In dieser Blogparade geht es rund um das Thema wie du deine/n Ex zurück gewinnen oder über sie/ ihn hinwegkommen kannst. Ein paar dieser Großartigen Artikel habe ich hier aufgelistet.
adventure-in-yourself.de mit dem Artikel Trennung – und wie soll es jetzt weitergehen?
Ex zurückgewinnen – Was besser hilft als jeder Liebeszauber von Christina
Timo von timokruse.de mit dem Artikel Was hilft gegen Liebeskummer?5 verblüffend radikale Maflnahmen
Gregor mit seinem Artikel Deine(n) Ex zurückgewinnen – Chancen auf einen Neuanfang erhöhen
Ex Freundin zurückgewinnen – Was los mit dir? von Dominik (blogseite.com)
Weitere interessante Artikel und Informationen zur Blogparade findest du hier.
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